Nachwuchsretter üben ganzes Wochenende

Von Samstag, den 17. auf Sonntag, den 18. September fand das diesjährige SpaR-Wochenende statt. SpaR steht für „Spaß am Retten“ und ist eine gemeinsame Jugendaktion der Jugendfeuerwehr, des Jugendrotkreuzes sowie die DLRG-Jugend aus Weil der Stadt, welche in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. Hierbei wird den jungen Nachwuchsrettern über 24 Stunden die Möglichkeit geboten, Ihr gelerntes Wissen, einmal hautnah in den verschiedensten und möglichst realistischen Szenarien in die Tat umzusetzen. Startschuss nach einem Jahr zusätzlicher Corona- Verzögerung war um 10 Uhr auf der „Feuerwache“ in Weil der Stadt. Die über 40 Kinder und Jugendlichen konnten sich nach einer kurzen Kennenlernrunde „häuslich“ einrichten.

Eigens für die „Notrufe“ der einzelnen Übungsszenarien wurde an diesem Wochenende die „Leitstelle Weil der Stadt“ eingerichtet, in der die eingehenden Meldungen dann bearbeitet und disponiert werden. Für Weil der Stadt wie auch alle anderen Städte und Gemeinden übernimmt dies in der Realität die Feuerwehr- und Rettungsdienstleitstelle in Böblingen. Jeder der im Landkreis Böblingen die europaweite Notrufnummer 112 wählt wird mit dieser verbunden.

Das Telefon in der „Leitstelle Weil der Stadt“ klingelt, kurz darauf der Gong, alle lassen alles stehen und liegen, das Fußballspielen auf dem Hof wird unterbrochen und alle lauschen gespannt und warten auf die Lautsprecherdurchsagen der „Disponenten“. Erster Einsatz des Tages: Ausgelöste Brandmeldeanlage, in einer Weil der Städter Kinderbetreuungseinrichtung. Ein Einsatzstichwort hinter dem sich alles verbergen kann. Für die Teilnehmer ist aber erstmal viel wichtiger, wer zum ersten Einsatz ausrücken darf. Es schallt aus den Lautsprechern: „Einsatz für Florian (Funkrufname der Feuerwehr) 1/44, 2/42, 3/42, als nächstes Pelikan (Funkrufname DLRG) 4/19/1 und zum Schluss, eine schier endlose Aufzählung an Funkrufnamen des Roten Kreuzes, kurz und bündig Vollalarm. Während die Disponenten noch am Aufzählen der alarmierten Fahrzeuge waren, rannten die Ersten schon umgezogen zu Ihren Fahrzeugen. Für alle begann eine Einsatzfahrt ins Ungewisse. Im Ernstfall geht es hier um Leben und Tod. Nach der Erkundung der Einsatzstelle durch den zuständigen Gruppenführer des ersteintreffenden Feuerwehrfahrzeuges, konnte Entwarnung gegeben werden, zum Glück nur ein Fehlalarm. Dennoch gilt, auch bei einem ausgelösten Rauchmelder geht man immer vom Schlimmsten aus. Lieber einmal zu viel die Feuerwehr rufen als einmal zu wenig.

In den kommenden Stunden warteten einige spannende Herausforderungen auf die jungen Nachwuchsretter. Vom Strohballenbrand, über die Reanimation bis hin zum Autounfall mit einer eingeklemmten Person, welche mit schwerem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug geschnitten werden musste. Zwischendurch ging es noch ins Weil der Städter Hallenbad, in dem die DLRG allen Teilnehmern die Möglichkeit bot, die vielfältigen Aufgabenbereiche kennenzulernen und selbst auszuprobieren. Vom Anfängerschwimmen bis zur Rettung eines bewusstlosen Schwimmers. Den krönenden Abschluss eines jeden SpaR-Wochenendes, die große öffentliche Abschlussübung, welche dieses Jahr im Herzen der Weiler Altstadt auf den Marktplatz stattfand. Um 11:34 Uhr ging in der „Leitstelle Weil der Stadt“ der Notruf ein. Der Anrufer meldete eine massive Rauchentwicklung aus dem Hotel Krone Post. Nachdem der Anruf von den Nachwuchsrettern entgegengenommen wurde, stand schon am Telefon fest, dass dies kein kleiner Einsatz werden würde. Also schallte es kurz und knapp über die Lautsprecher „Rauchentwicklung, Hotel Krone Post, es fährt alles raus“. Auch hier erkundete der zuständige Gruppenführer des ersteintreffenden Feuerwehrfahrzeuges die Lage, gleiches galt auch für den Zugführer, welcher die in der Zwischenzeit eingetroffenen Rettungskräfte des JRK und der DRLG koordinierte. Nachdem sich die beiden Einsatzleiter ein Bild der Lage gemacht hatten, passierte vieles parallel.  Die Drehleiter, sowie eine Steckleiter zur Menschenrettung wurden in Stellung gebracht, der Löschangriff unter mehreren Rohren wurde eingeleitet, und der Rettungsdienst um JRK und DLRG-Jugend bauten schnellstmöglich den Behandlungsplatz unter den Arkaden des Rathauses auf. Wenige Augenblicke, nachdem die ersten Behandlungsplätze einsatzklar waren, brachte die Jugendfeuerwehr schon die ersten Patienten zur Behandlung. In den nächsten Minuten ging es Schlag auf Schlag, der Behandlungsplatz füllte sich im Nu mit Patienten, welche die verschiedensten Verletzungsmuster aufwiesen. In der Zwischenzeit konnten die Einsatzkräfte der Jugendfeuerwehr „Feuer aus“ an die Einsatzleitung rückmelden, jedoch war der Einsatz noch lange nicht beendet, als nächstes musste das Objekt mittels Überdrucklüfter belüftet werden, um den Brandrauch aus dem Gebäude zu drücken. Die ersten Patienten welche am Behandlungsplatz gesichtet und anschließend behandelt wurden, konnten mittels Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser abtransportiert werden und nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet.

Wir blicken auf ein gelungenes Wochenende mit der Jugendfeuerwehr, der Jugend des DLRGs und dem Jugendrotkreuz zurück. Ein großes Lob an unsere Nachwuchsretter - ihr seid spitze und habt jede Herausforderung klasse gemeistert. Vielen Dank an alle Helfer von DRK, Feuerwehr und DLRG.

Danke, dass wir auf Euch zählen durften - als Fahrer/Mimen/Schminker/Übungsleiter/Köche und Betreuer. Ohne Euch wäre das nicht stemmbar gewesen.

Wer Interesse an unserer Arbeit hat und sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich gerne über die jeweiligen Kontaktdaten mit uns in Verbindung setzen.

Für unseren Nachwuchs:

Jugendfeuerwehr Weil der Stadt: jugendwart@feuerwehr-weilderstadt.de

Jugendrotkreuz Weil der Stadt: jugendrotkreuz@drk-weilderstadt.de

DLRG Jugend Weil der Stadt: jugendleiter@weil-der-stadt.dlrg.de

Für die Erwachsenen:

Freiwillige Feuerwehr Weil der Stadt: info@feuerwehr-weilderstadt.de

DRK Ortsverein Weil der Stadt: bereitschaftsleitung@drk-weilderstadt.de

DLRG Ortsgruppe Weil der Stadt: info@weil-der-stadt.dlrg.de