Ein Wochenende voller Spiel, Spaß und Action gemeinsam mit Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz

Am Samstag, den 14. September um 10 Uhr hatte das zweijährige Warten für über 40 Kinder und Jugendliche sowie knapp 30 Betreuerinnen und Betreuer ein Ende. Es war wieder das SpaR-Wochenende 2024. SpaR steht für „Spaß am Retten“ und ist eine gemeinsame Aktion von Jugendfeuerwehr, Jugendrotkreuz und DLRG-Jugend aus Weil der Stadt.

Hierbei wird den jungen „Nachwuchsrettern“ über 24 Stunden die Möglichkeit geboten, Ihr unterjährig erlerntes Wissen, einmal hautnah in den verschiedensten und möglichst realistischen Einsatzszenarien in die Tat umzusetzen.

Nach dem morgendlichen Antreten auf dem Hof der Feuer- und Rettungswache in der Grabenstraße in Weil der Stadt, bei dem die wichtigsten Spielregeln und der grobe Ablauf des Wochenendes erklärt wurden, blieb bis zum ersten Einsatz noch ausreichend Zeit für ein ausgiebiges Kennenlernen sowie die „häusliche“ Einrichtung im jeweiligen Schlafsaal, aufgeteilt nach Jungen und Mädchen.

Eigens für die „Notrufe“ der einzelnen Übungsszenarien wurde an diesem Wochenende die digitale „Leitstelle Weil der Stadt“ eingerichtet, in der die eingehenden Notrufe von den Kindern und Jugendlichen bearbeitet und disponiert wurden. Hierzu wurde eine eigene Leistellensoftware programmiert und eine große Anzahl an Bildschirmen und Lautsprechern installiert.

Über diese wurden die einzelnen Einsatzmeldungen detailliert angezeigt mit Einsatzort, Einsatzstichwort und alarmierten / benötigten Fahrzeugen sowie voll automatisiert durchgesagt. Für die Stadt Weil der Stadt und den Kommunen mit der „Weil der Städter Vorwahl 07033“ übernimmt dies in der Realität die Integrierte Leitstelle (ILS) für Feuerwehr und Rettungsdienst auf der Feuerwache in Böblingen. Jeder der im Landkreis Böblingen die europaweite Notrufnummer 112 wählt, wird mit dieser Notrufabfragestelle verbunden.

Der erste Notruf an diesem Wochenende, der in der „Leitstelle Weil der Stadt“ auflief, war die Auslösung einer automatischen Brandmeldeanlage in der Werkrealschule im Stadtteil Merklingen. So schrillten um 11:18 Uhr der Alarmgong aus den Lautsprechern und alle Kinder und Jugendlichen liefen umgehend zum nächstgelegenen Bildschirm und warteten gespannt auf die vollständige Einsatzmeldung. Viel wichtiger natürlich: „Ist es mein Einsatz / Fahrzeug, auf welchem ich eingeteilt wurde, oder kann ich weiter Fußball spielen?“ Auf Grund der Größe des Objekts wurde von der „Leitstelle Weil der Stadt“ Vollalarm für alle verfügbaren Kräfte und Fahrzeuge ausgelöst. Nach dem Umziehen und Besetzen der Fahrzeuge begann die Fahrt zum Einsatzort. Im Ernstfall kann es um Leben und Tod gehen. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte sowie der Erkundung der Einsatzstelle durch den Gruppenführer des ersteintreffenden Feuerwehrfahrzeuges konnte Entwarnung gegeben werden. Zum Glück kein Einsatz - Fehlalarm ausgelöst durch die Brandmeldetechnik. Die Einsatzstelle wurde im Anschluss an den zuständigen Hausmeister übergeben. Dennoch gilt es, auch bei einem wiederholt ausgelösten Rauchmelder muss man immer von einem Schadensfall ausgehen. Lieber einmal zu viel die Feuerwehr rufen, als einmal zu wenig.

In den kommenden Stunden warteten einige spannende Herausforderungen auf die jungen Nachwuchsretter. Vom Brand, der Reanimation, Türöffnung, piepsenden Heimrauchmeldern, eingeklemmten Personen, welche mit schwerem hydraulischen Gerät gerettet werden mussten. Zwischendurch ging es noch ins Weil der Städter Hallenbad, in dem die DLRG allen Teilnehmern die Möglichkeit bot, die vielfältigen Aufgabenbereiche kennenzulernen und selbst auszuprobieren. Vom Anfängerschwimmen bis zur Rettung eines bewusstlosen Schwimmers. Am Sonntagvormittag zeichnete sich die gute Organisation im Vorfeld aus, was tun, wenn ein realer Einsatz dazwischenkommt. Die Freiwillige Feuerwehr Weil der Stadt sowie die Helfer vor Ort des Deutschen Roten Kreuzes wurden jeweils zu realen Einsätzen alarmiert, welche jedoch beide jeweils schnell abgearbeitet werden konnten, sodass das SpaR-Wochenende wieder weiter gehen konnte.

Den krönenden Abschluss eines jeden SpaR-Wochenendes, die große öffentliche Abschlussübung, welche auch in diesem Jahr im Herzen der Weiler Altstadt auf dem Marktplatz stattfand. Um 11:34 Uhr ging in der „Leitstelle Weil der Stadt“ der Notruf ein. Der Anrufer meldete eine massive Rauchentwicklung aus dem Hotel Krone Post. Nachdem der Anruf von den Nachwuchsrettern entgegengenommen wurde, stand schon am Telefon fest, dass dies kein kleiner Einsatz werden würde, also fahren alle verfügbaren Fahrzeuge raus. Auch hier erkundete der zuständige Einsatzleiter mit seinen Gruppenführern der Feuerwehr die Lage, gleiches galt auch für den Zugführer, welcher die in der Zwischenzeit eingetroffenen Rettungskräfte des Jugendrotkreuz und der DLRG koordinierte. Nachdem sich die beiden Einsatzleiter ein Bild der Lage gemacht hatten, passierte vieles parallel. Eine Steckleiter zur Menschenrettung wurden in Stellung gebracht, der Löschangriff unter mehreren Rohren wurde eingeleitet, und der Rettungsdienst bestehend aus Jugendrotkreuz und DLRG-Jugend bauten schnellstmöglich den Behandlungsplatz unter den Arkaden des Rathauses auf. Wenige Augenblicke, nachdem die ersten Behandlungsplätze einsatzklar waren, brachte die Jugendfeuerwehr schon die ersten Patienten zur Behandlung. In den nächsten Minuten ging es Schlag auf Schlag. Der Behandlungsplatz füllte sich im Nu mit Patienten, welche die verschiedensten Verletzungsmuster aufwiesen. In der Zwischenzeit konnten die Einsatzkräfte der Jugendfeuerwehr „Feuer aus“ an die Einsatzleitung rückmelden. Jedoch war der Einsatz noch lange nicht beendet, als nächstes musste das Objekt mittels Überdrucklüfter belüftet werden, um den Brandrauch aus dem Gebäude zu drücken. Die ersten Patienten, die am Behandlungsplatz gesichtet und anschließend behandelt wurden, konnten mittels Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser abtransportiert werden und nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet.

Nachdem das ganze verwendete Material soweit wieder auf die jeweiligen Fahrzeuge verlastest wurde, ging es ohne Blaulicht und Martinshorn zurück zur Feuer- und Rettungswache. Dort wartete auf die Teilnehmenden, Betreuer und Angehörige eine Grillstation mit Bratwürsten und Maultaschen vom Grill. Um den Andrang am Grill in Grenzen zu halten, wurden parallel bereits die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht und zum Abschluss noch gründlich gereinigt.

Wir blicken auf ein gelungenes Wochenende mit der Jugendfeuerwehr, der Jugend des DLRGs und dem Jugendrotkreuz zurück. Ein großes Lob an unsere Nachwuchsretter - Ihr seid spitze und habt jede Herausforderung klasse gemeistert. Vielen Dank an alle Helfer von DRK, Feuerwehr und DLRG.

Danke, dass wir auf Euch zählen durften - als Fahrer/Mimen/Schminker/Übungsleiter/Köche und Betreuer. Ohne Euch wäre das nicht stemmbar gewesen.

Wer Interesse an unserer Arbeit hat und sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich gerne über die jeweiligen Kontaktdaten mit uns in Verbindung setzen.

Für unseren Nachwuchs:

Jugendfeuerwehr Weil der Stadt: jugendwart@feuerwehr-weilderstadt.de

Jugendrotkreuz Weil der Stadt: jugendrotkreuz@drk-weilderstadt.de

DLRG Jugend Weil der Stadt: jugendleiter@weil-der-stadt.dlrg.de

Für die Erwachsenen:

Freiwillige Feuerwehr Weil der Stadt: info@feuerwehr-weilderstadt.de

DRK Ortsverein Weil der Stadt: bereitschaftsleitung@drk-weilderstadt.de

DLRG Ortsgruppe Weil der Stadt: info@weil-der-stadt.dlrg.de

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